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Digitale Gesundheitskompetenz (health literacy) fördern – warum sie im BGM so wichtig ist

August 22, 2025
Digitale Gesundheitskompetenz dargestellt als Silhouette eines Menschens der in digital Pixel übergeht mit Gesundheitsicons.

Inhaltsübersicht

Die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, kritisch zu bewerten und im Alltag anzuwenden – das ist Gesundheitskompetenz. In der betrieblichen Gesundheitsförderung ist sie ein entscheidender Erfolgsfaktor. Denn nur wenn Mitarbeitende in der Lage sind, Gesundheitsangebote aktiv zu nutzen und eigenverantwortlich für ihr Wohlbefinden zu sorgen, entfalten BGM-Maßnahmen ihre volle Wirkung.

Die Realität zeigt jedoch: Es gibt enormen Handlungsbedarf. Laut der aktuellen Studie zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland (HLS-GER 2) verfügen 58,8 % der Befragten über eine geringe Gesundheitskompetenz. Besonders betroffen sind Menschen mit niedrigem Bildungsgrad (78,3 %), niedrigem Sozialstatus (71,9 %), Migrationshintergrund (63,1 %) sowie junge Erwachsene (18–29 Jahre: 60,7 %) – also auch viele Zielgruppen im betrieblichen Umfeld.

Am schwersten fällt es den Befragten laut Studie, Gesundheitsinformationen zu bewerten (74,9 % geringe Kompetenz) und anzuwenden (53,7 %). Die digitale Gesundheitskompetenz ist dabei besonders schwach ausgeprägt – drei Viertel der Bevölkerung haben Schwierigkeiten, mit digitalen Gesundheitsinformationen umzugehen.

Das bedeutet: Viele Mitarbeitende fühlen sich überfordert, wenn es um digitale Tools oder Apps zur Gesundheitsförderung geht – ein großes Hindernis in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt.

Was heißt das für das BGM?

Wenn Unternehmen Apps, Online-Trainings oder digitale Tools zur Stressreduktion oder Resilienzförderung einsetzen wollen, braucht es nicht nur technische Lösungen, sondern auch gezielte Maßnahmen zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz. Nur so können diese Angebote wirklich nachhaltig wirken.

Praxisbeispiel: Isa – Der persönliche KI-Gesundheitscoach.
Ein interaktives digitales Tool wie der „Isa Gesundheitscoach“ kann dabei helfen, Stress frühzeitig zu erkennen und Mitarbeitenden gezielt Impulse zur Erholung und Selbstregulation zu geben – zum Beispiel durch Mikropausen, Atemübungen oder personalisierte Empfehlungen. Doch damit ein solches Tool auch genutzt wird, braucht es Einführungshilfen, niederschwellige Zugänge und eine gezielte Förderung der Gesundheitskompetenz – z. B. durch begleitende Schulungen, Tutorials oder Einbindung in Teammeetings.

Isa auf dem Schreibtisch. Es wird angedeutet, wie der Sensor die Person erkennt

Beispiele zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz im Unternehmen

  • Gesundheitstage mit digitalen Lernstationen zur Förderung von Health Literacy (z. B. „Wie erkenne ich seriöse Gesundheitsinformationen im Netz?“)
  • Schulungen oder kurze interaktive E-Learnings, die Mitarbeitenden den souveränen Umgang mit Gesundheits-Apps erleichtern
  • Nutzung von Storytelling und Erfahrungsberichten im Intranet, um Berührungsängste gegenüber digitalen Tools abzubauen
  • Multiplikatoren im Unternehmen, die bei Fragen zu digitalen Gesundheitsangeboten unterstützen (z. B. BGM-Tandems aus Fachkraft + Kolleg:in)
  • Interaktive Gesundheitstrainings in Lunch-&-Learn-Formaten:
    Kurze, praxisnahe Sessions zu Themen wie „Wie finde ich seriöse Gesundheitsinformationen online?“, „Apps für besseren Schlaf und weniger Stress“ oder „Was tun bei digitalem Overload?“
  • Einführungstage für neue Mitarbeitende mit Fokus auf BGM-Angebote:
    Zeigt direkt zu Beginn, welche digitalen Gesundheitsangebote es gibt, wie sie funktionieren und wo man bei Fragen Unterstützung bekommt.
  • QR-Code-Sticker im Unternehmen:
    An Orten mit hoher Sichtbarkeit (z. B. Spiegel, Kaffeemaschine, Pausenraum) angebrachte QR-Codes führen direkt zu Gesundheitsimpulsen, z. B. einer kurzen Mobilisationsübung oder einer Stress-Audio.
  • Digitale Selbstchecks und Wissens-Quiz im Intranet:
    Interaktive Tools, mit denen Mitarbeitende spielerisch ihre Stresskompetenz, Schlafqualität oder Bewegungsgewohnheiten reflektieren können – ideal zum Einstieg in App-basierte Programme.
  • „Digitaler Gesundheitsführerschein“ für Mitarbeitende:
    Ein kurzer, modular aufgebauter Kurs (z. B. 4 x 15 Minuten), der zeigt, wie man Apps auswählt, Datenschutzfragen klärt, Warnzeichen für Desinformation erkennt und digitale Tools sinnvoll nutzt.
  • Mentale Gesundheit sichtbar machen – über Stories und Testimonials:
    Mitarbeitende erzählen im Intranet oder auf Bildschirmen im Büro, wie sie eine App (z. B. ISA, 7Mind oder Nilo.Health) im Alltag nutzen, um Stress zu reduzieren oder ihre Resilienz zu stärken.
  • Team-Challenges mit App-Unterstützung:
    Z. B. eine 4-Wochen-Resilienz-Challenge mit täglichen Mini-Impulsen über die App und wöchentlichen Reflexionsrunden im Teammeeting – stärkt nicht nur die Gesundheitskompetenz, sondern auch den Teamzusammenhalt.
  • Erklärvideos oder Micro-Learnings:
    Kurze Clips oder animierte Videos, die zeigen, wie bestimmte Apps funktionieren, worauf man achten sollte und wie sie konkret helfen können (z. B. für besseren Schlaf, mehr Bewegung, weniger Stress).
  • „Digital Health Lunchbox“ im Intranet:
    Eine Sammlung von verlässlichen Apps, Podcasts, Artikeln, Videos – kuratiert vom BGM-Team – als interner Empfehlungs-Hub zur Stärkung von Health Literacy.

Fazit: Digitale Gesundheitskompetenz ist mehr als Wissen – sie ist ein Schlüssel für wirksames BGM

Gesundheitskompetenz wirkt sich direkt auf das Verhalten und die Gesundheit von Mitarbeitenden aus – laut Studie ist geringe Kompetenz verbunden mit mehr Fehlzeiten, ungesünderer Ernährung, geringerer Bewegung und einer häufigeren Nutzung des Gesundheitssystems. Im betrieblichen Kontext bedeutet das: Wer in die Förderung der (digitalen) Gesundheitskompetenz investiert, stärkt nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit aller BGM-Maßnahmen.

Quellenangabe der Studien:
Schaeffer, D. et al. (2021): Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland – vor und während der Corona Pandemie: Ergebnisse des HLS-GER 2. Bielefeld: Interdisziplinäres Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung (IZGK), Universität Bielefeld. DOI: 10.4119/unibi/2950305

Simon Fiechtner, Autor

Simon Fiechtner
Ich bin Simon, Co-Founder von Deep Care und ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit den Themen Gesundheit und künstliche Intelligenz. Nach mehrjähriger Erfahrung im HR-Bereich sowie im Business Development eines großen Konzerns, entschied ich mich dafür, gemeinsam mit Kollegen und Freunden diese Leidenschaft zu einem Start Up zu formen.

Gesundheitskompetenz (health literacy) - Was Unternehmen wissen müssen!

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