Die Kosten, Finanzierung, Förderung und der Return on Investment im betrieblichen Gesundheitsmanagement sind wichtige Aspekte die Unternehmen beachten sollten, wenn sie in die Gesundheit, Zufriedenheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren möchten.
Die Frage nach den Kosten und der Förderung von BGM-Maßnahmen sowie die Bewertung des ROI spielen eine entscheidende Rolle bei der Planung, Analyse, Umsetzung und Evaluierung von gesundheitsfördernden Maßnahmen am Arbeitsplatz.
In diesem Artikel werden wir einen genaueren Blick darauf werfen, wie Unternehmen das BGM finanzieren können, welche Fördermöglichkeiten existieren und wie der ROI der Investitionen bewertet werden kann.
Obwohl zusätzliche Gesundheitsangebote für Unternehmen eine freiwillige Leistung sind, gibt es zahlreiche Gründe, warum es sich lohnt, in die Gesundheit der Mitarbeiter zu investieren.
Die Investition in die Gesundheit hat einen hohen ökonomischen Nutzen für das Unternehmen und kann die Zufriedenheit der Mitarbeiter enorm steigern!
Im Unternehmen können generell zwei Arten von Kosten für das BGM anfallen:
Die höhe der Kosten, die in der Praxis anfallen, hängen natürlich stark davon ab, welche Maßnahmen im Unternehmen implementiert und umgesetzt werden. Die Höhe des zur Verfügung stehenden Budgets allerdings ist nicht zwingend ausschlaggebend für den Erfolg der Maßnahmen.
Es ist möglich, ein sehr erfolgreiches BGM Konzept auszuarbeiten, auch wenn ausschließlich interne Maßnahmen umgesetzt werden, für die keine externen Kosten anfallen.
Solange die internen Maßnahmen clever und effizient umgesetzt werden, kann das Unternehmen große Erfolge erzielen, ohne auch nur einen Cent in einen externen Anbieter investiert zu haben.
Welche BGF Maßnahmen umgesetzt werden, sollte bestenfalls gemeinsam mit der Ausarbeitung der systematischen BGM-Strategie des Unternehmens geplant werden. Die BGF Maßnahmen müssen zur übergeordneten Strategie des BGMs passen und darauf ausgelegt sein, die Ziele des Unternehmens zu erreichen.
In diesem Abschnitt geben wir euch einige Beispiele für kostenlose Maßnahmen, die intern im Unternehmen umgesetzt werden können als Inspiration.
Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu verbessern, ohne dass externe Kosten für BGM Maßnahmen anfallen. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist groß, auch wenn ihr ausschließlich interne Ressourcen nutzt.
Die Studie „#whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“ des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) hat im Jahr 2022 unter anderem untersucht, wie viel finanzielle Ressourcen deutsche Unternehmen jährlich für das BGM/BGF bereitstellen (ohne Personalkosten). Ende 2022 gaben etwa 30% der befragten Unternehmen an, dass jährlich weniger als 10.000 Euro für BGM und BGF zur Verfügung stehen.
Du hast nun gelernt, dass der Erfolg vom BGM nicht zwingend mit der Höhe der investierten Kosten korreliert.
Jedoch kann der Einbezug externer Anbieter im Vergleich zur ausschließlichen Nutzung interner Ressourcen Vorteile bieten:
1. Erfahrung im BGM: Ein qualifizierter Dienstleister bringt wertvolle Erfahrung im Bereich des BGM mit. Sie kennen bewährte Praktiken, haben Einblicke in branchenspezifische Herausforderungen und können aufgrund ihrer Expertise maßgeschneiderte Lösungen zur besseren Prävention anbieten.
2. Spezialangebote für Mitarbeiterbedürfnisse: Einige BGM-Anbieter haben spezielle Angebote und Produkte, die genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Dies kann von Stressbewältigungskursen bis hin zu gesundem Kantinenessen reichen. Externe Anbieter können oft eine vielfältigere Palette an Dienstleistungen anbieten, die besser auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sind.
3. Vermeidung von internem Ressourcenaufwand: Die Umsetzung eines umfassenden BGM erfordert Zeit, Ressourcen und sehr umfangreiche Fachkenntnisse. Es kann viel Arbeit sein, alles intern zu bedienen, und möglicherweise müssten sogar neue Stellen geschaffen werden, was wiederum zusätzliche Kosten verursacht. Durch die Zusammenarbeit mit externen Anbietern können Unternehmen den internen Aufwand reduzieren und gleichzeitig auf Fachwissen und Erfahrung zurückgreifen.
Einige spezifische Kostenpunkte verdeutlichen, warum der Einbezug externer Anbieter im BGM sinnvoll ist:
Strategie und Prozessgestaltung sowie Analyse: Die Entwicklung einer effektiven BGM-Strategie erfordert umfangreiche Analyse und Fachwissen. Externe Anbieter verfügen oft über spezialisierte Experten, die eine objektive Analyse durchführen können und dabei helfen, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Dies kann dazu beitragen, potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und kosteneffiziente Maßnahmen zu implementieren.
Maßnahmen, die intern in der Regel nicht bedient werden können: Einige BGM-Maßnahmen erfordern spezifisches Fachwissen oder Infrastruktur, die intern oft nicht verfügbar sind. Dazu gehören beispielsweise der Bau von Ruhe- und Entspannungsräumen, die Bereitstellung ergonomischer Arbeitsplatzausstattung oder die Beratung durch Experten wie Psychologen, Physiotherapeuten oder Sportwissenschaftler. Externe Anbieter können hier mit individuellen Lösungen und einem breiten Netzwerk an Fachkräften unterstützen, um die Effektivität des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu verbessern.
Wenn ihr bereit seid Budget zur Einführung und Umsetzung eines BGM einzuplanen, stehen euch Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung zur Verfügung.
Genaue Informationen zu den steuerlichen Vorteilen kannst du hier nachlesen: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/steuerliche-vorteile
Die Frage nach dem Return on Investment im BGM ist von entscheidender Bedeutung. Es geht darum, sicherzustellen, dass die finanziellen Ressourcen effektiv eingesetzt werden und einen messbaren Nutzen für das Unternehmen und seine Mitarbeiter bringen. Hier sind einige Schlüsselüberlegungen, um den ROI im BGM zu bewerten:
Ein guter ROI im BGM zeigt sich darin, dass die investierten Ressourcen effektiv genutzt werden, um die Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Belegschaft zu steigern und nachhaltig den Unternehmenserfolg zu fördern. Indem du deine Maßnahmen kontinuierlich evaluierst und optimierst, kannst du sicherstellen, dass ihr einen nachhaltigen und messbaren Nutzen erzielt.
Studien zum ROI zeigen, dass der Return on Investment von BGM-Maßnahmen durchaus sehr hoch sein kann. Laut des Instituts für gesunde Arbeit, beträgt der durchschnittliche ROI bei 2,7:1. Das bedeutet, für jeden investierten Euro bekommen Unternehmen 2,7€ zurück. Bei Maßnahmen für mentale Gesundheit liegt er durchschnittlich sogar bei 5:1. Dieses Verhältnis macht eine Diskussion über Investitionen in Gesundheitsmaßnahmen eigentlich überflüssig.
Die eigene Berechnung kannst du relativ simpel anhand der krankheitsbedingten Fehlzeiten durchführen. Schaue dir dazu den Krankenstand an und berechne die Entgeltfortzahlung für diese Zeiten. Solltet ihr seit Einführung des BGM eine Einsparung erwirtschaftet haben, kannst du diese mit den Ausgaben für das BGM gegenüberstellen.
Geht man davon aus, dass das Unternehmen für ihr ganzheitliches BGM ca. 100.000€ im Jahr investiert, so ergibt sich ein ROI von 3:1, was bedeutet, dass sich die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements definitiv lohnt um den Krankenstand zu senken.
Dies lässt sich natürlich nur schwer verallgemeinern, dennoch gibt es Referenzwerte, die einen Vergleich zulassen. Jedoch solltest du sehr genau darauf achten, was die einzelnen Maßnahmen wirklich bringen.
Von der Eigenfinanzierung bis zu externen Fördermöglichkeiten bieten sich Unternehmen zahlreiche Wege, um in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren.
Durch eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse und die Berücksichtigung langfristiger Auswirkungen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Investitionen in betriebliche Gesundheitsförderung nachhaltige und messbare Vorteile für die Mitarbeiter und das Unternehmen selbst bringen. Der ROI dient dabei als wichtiger Indikator, um den Erfolg der getätigten Investitionen zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Ob du primär auf interne Ressourcen zur betrieblichen Gesundheitsförderung zurückgreifst, oder ob du externe Anbieter mit einbeziehen möchtest, hängt von euren Zielen, eurem Budget und der Nachfrage der Belegschaft ab.
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