Deep Care Logo
Deep Care Logo

Betriebliche Gesundheitsförderung – Warum sie wichtig ist und wie sie umgesetzt werden kann

August 29, 2023
Frau Sitzt am Schreibtsich und streckt sich

Leitfaden: betriebliche Gesundheitsförderung

Die Gesundheit der Mitarbeiter ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) trägt dazu bei, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbessern und damit ihre Motivation und Leistungsbereitschaft zu steigern. Im folgenden Blogartikel erfahren Sie, was betriebliche Gesundheitsförderung bedeutet, warum sie wichtig ist und wie sie umgesetzt werden kann.

BGF-Leitfaden – Themenübersicht

Was ist betriebliche Gesundheitsförderung?

Wozu dient die betriebliche Gesundheitsförderung?

Überblick über unterschiedliche BGF-Maßnahmen?

Verhaltens- & Verhältnisprävention – zwei Ansätze für BGF

Vorteile von BGF-Maßnahmen

Kosten und Nutzen von BGF

Gesetzliche Grundlagen von BGF

So können Sie BGF in die Praxis umsetzen

Fördermöglichkeiten für die BGF

Schlussfolgerung zum Leitfaden-BGF

Was ist betriebliche Gesundheitsförderung?

Die betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle Maßnahmen, die auf die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten abzielen. Dazu gehören u.a. gesunde Ernährung, Bewegungsförderung, Stressbewältigung und Suchtprävention. Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung ist es, die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und damit die Arbeitszufriedenheit und Leistungsfähigkeit zu steigern.

Wozu dient die betriebliche Gesundheitsförderung?

Von der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern auch das Unternehmen. Durch gezielte Maßnahmen und Programme soll die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten gestärkt werden. So können beispielsweise Bewegungsprogramme, Ernährungsberatung, Stressbewältigungstraining oder Maßnahmen zur Suchtprävention eingesetzt werden. Ziele der Gesundheitsförderung sind unter anderem die Steigerung der Arbeitsmotivation, die Reduzierung von Fehlzeiten und Krankheitskosten sowie die Verbesserung des Betriebsklimas.

Überblick über unterschiedliche BGF-Maßnahmen?

Es gibt viele verschiedene Maßnahmen, die im Rahmen einer betrieblichen Gesundheitsförderung umgesetzt werden können. Im Folgenden stellen wir einige dieser Maßnahmen vor:

  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Hierzu können z.B. Obst und Gemüse am Arbeitsplatz bereitgestellt werden oder auch gesunde Snacks und Getränke in der Kantine angeboten werden.
  • Bewegungsförderung: Bewegungsmangel ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Durch gezielte Bewegungsförderung im Arbeitsalltag kann diesem Problem entgegengewirkt werden. Möglichkeiten hierfür sind z.B. ergonomische Arbeitsplätze, aktive Pausen oder auch Sportangebote.
  • Stressbewältigung: Stress ist ein Faktor, der sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Im Rahmen einer betrieblichen Gesundheitsförderung können Maßnahmen zur Stressbewältigung angeboten werden, wie z.B. Entspannungstechniken, Coaching oder auch Stress-Trainings. Zudem zeigen Studien einen signifikanten Effekt von Bewegung auf das Stressniveau und andere Faktoren der mentalen Gesundheit.
  • Suchtprävention: Alkohol- und Drogensucht können die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter negativ beeinflussen. Durch Maßnahmen der Suchtprävention, wie z.B. Schulungen oder Beratungsangebote, kann diesen Problemen entgegengewirkt werden.

Verhaltens- & Verhältnisprävention – zwei Ansätze für BGF

Verhaltens- und Verhältnisprävention sind zwei Ansätze, die häufig im Kontext von Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention diskutiert werden. Beide Ansätze zielen darauf ab, das Risiko von Erkrankungen und Verletzungen zu reduzieren, aber sie unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten und Methoden.

Verhaltensprävention

Die Verhaltensprävention konzentriert sich auf individuelles Verhalten und zielt darauf ab, die Gesundheitskompetenz und das Verhalten von Einzelpersonen zu verbessern. Dies kann durch Maßnahmen wie Aufklärungskampagnen, individuelle Beratung oder Verhaltensänderungsprogramme erreicht werden. Ein Beispiel für Verhaltensprävention ist die Kampagne zur Raucherentwöhnung, bei der Einzelpersonen über die negativen Auswirkungen des Rauchens informiert und ermutigt werden, mit dem Rauchen aufzuhören.

Verhältnisprävention

Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Verhältnisprävention auf die Schaffung gesundheitsförderlicher Umgebungen und Strukturen. Dies kann durch Änderungen der physischen oder sozialen Umgebung erreicht werden, wie beispielsweise die Förderung von Radwegen oder die Einführung von gesunden Mahlzeiten in Schulcafeterien. Ein Beispiel für Verhältnisprävention ist die Installation von Gehwegabsenkungen und Rampen, um den Zugang für Rollstuhlfahrer und andere mobilitätseingeschränkte Personen zu erleichtern.

Beide Ansätze sind wichtige Instrumente in der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention. Während die Verhaltensprävention darauf abzielt, das Verhalten und die Gesundheitskompetenz von Einzelpersonen zu verbessern, versucht die Verhältnisprävention, eine gesundheitsförderliche Umgebung zu schaffen, die allen zugute kommt. Eine Kombination beider Ansätze kann eine wirksame Strategie zur Verbesserung der Gesundheit und Reduzierung von Krankheitsrisiken sein.

Vorteile von BGF-Maßnahmen

Durch die Umsetzung von BGF-Maßnahmen können viele Vorteile für das Unternehmen und die Mitarbeiter entstehen. Einige dieser Vorteile sind:

  • Erhöhung der Arbeitszufriedenheit: Durch Maßnahmen der BGF können die Arbeitsbedingungen und das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessert werden, was sich positiv auf die Arbeitszufriedenheit auswirken kann.
  • Steigerung der Produktivität: Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind in der Regel produktiver und leistungsfähiger, was sich positiv auf die Produktivität des Unternehmens auswirkt.
  • Reduktion von Fehlzeiten: Durch eine betriebliche Gesundheitsförderung kann das Risiko von Krankheiten und Verletzungen reduziert werden, was sich wiederum auf die Anzahl der Fehltage auswirken kann.
  • Imagegewinn: Unternehmen, die sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter kümmern, können ein positives Image bei Kunden und Geschäftspartnern erlangen.

Kosten und Nutzen von BGF

Die Umsetzung von BGF-Maßnahmen kann mit Kosten verbunden sein, jedoch können diese Kosten durch die Vorteile, die sich aus der Umsetzung ergeben, aufgewogen werden. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt beispielsweise, dass sich betriebliche Gesundheitsförderung in vielen Fällen rechnet. So können beispielsweise durch Präventionsmaßnahmen die krankheitsbedingten Fehlzeiten um bis zu 25% reduziert werden (Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), 2017). Durch die Reduktion von Fehlzeiten und die Steigerung der Produktivität können Unternehmen Kosten einsparen und gleichzeitig die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter verbessern.

Das könnte Sie auch interessieren:Krankenstand senken: alles was Sie wissen müssen

Gesetzliche Grundlagen der BGF

In Deutschland gibt es verschiedene gesetzliche Grundlagen für die betriebliche Gesundheitsförderung. Die wichtigsten sind:

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Dieses Gesetz verpflichtet Arbeitgeber dazu, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen und die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.
  • Sozialgesetzbuch (SGB V und SGB VII): Diese Gesetze regeln unter anderem die Leistungen der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherungen. Hierzu gehören auch Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, die von den Krankenkassen gefördert werden können.
  • Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG): Das BetrVG regelt die Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten bei der Einführung von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
  • Steuerrecht: Betriebe können Aufwendungen für Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung als Betriebsausgaben von der Steuer absetzen.“

So können Sie BGF in die Praxis umsetzen

Um betriebliche Gesundheitsförderung erfolgreich umzusetzen, sollten Unternehmen einige grundlegende Punkte beachten:

  1. Analyse der Situation: Bevor Maßnahmen der BGF umgesetzt werden können, sollten die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter erfasst werden. Hierzu können Mitarbeiterbefragungen oder Gesundheitschecks genutzt werden. Auch eine Analyse der Arbeitsbedingungen kann hilfreich sein, um geeignete Maßnahmen zu identifizieren.
  2. Festlegung von Zielen: Auf Basis der Analyse sollten konkrete Ziele und Maßnahmen festgelegt werden, die umgesetzt werden sollen. Hierbei sollten sowohl kurz- als auch langfristige Ziele berücksichtigt werden.
  3. Einbindung der Mitarbeiter: Die Mitarbeiter sollten aktiv in den Prozess der BGF einbezogen werden, um eine höhere Akzeptanz und Motivation zu erreichen. Hierzu können z.B. Mitarbeiter-Workshops oder ein Betriebliches Gesundheitsmanagement-Team genutzt werden.
  4. Umsetzung der Maßnahmen: Die Umsetzung der Maßnahmen sollte systematisch und nachhaltig erfolgen. Hierbei ist eine gute Planung und Koordination wichtig. Auch eine Evaluierung der Maßnahmen kann hilfreich sein, um deren Effektivität zu überprüfen.
  5. Kommunikation: Die Kommunikation der Maßnahmen und Ergebnisse der BGF ist wichtig, um eine höhere Transparenz und Vertrauen bei den Mitarbeitern zu erreichen. Hierbei sollten verschiedene Kommunikationskanäle, wie z.B. Intranet oder Newsletter, genutzt werden.

Lesen Sie mehr zur BGM-Kommunikation in unserem ArtikelBGM-Maßnahme: Erfolgsfaktor Kommunikation

Fördermöglichkeiten für die BGF

Die Umsetzung von BGF-Maßnahmen kann mit hohen Kosten verbunden sein. Es gibt jedoch verschiedene Fördermöglichkeiten, die Unternehmen in Anspruch nehmen können, um die Kosten zu reduzieren. Hierzu zählen z.B. die Bundesinitiative „Bewegt im Betrieb“, das Präventionsgesetz oder auch die Betriebliche Krankenversicherung.

Schlussfolgerung zum Leitfaden-BGF

Eine betriebliche Gesundheitsförderung ist wichtig, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbessern und somit die Motivation und Leistungsbereitschaft zu steigern. Durch eine systematische und nachhaltige Umsetzung von BGF-Maßnahmen können Unternehmen viele Vorteile erzielen, wie z.B. eine Steigerung der Produktivität oder eine Reduktion von Fehlzeiten. Auch die Kosten können durch die Inanspruchnahme von Fördermöglichkeiten reduziert werden. Eine erfolgreiche Umsetzung der BGF erfordert jedoch eine gute Planung, Koordination und Kommunikation sowie die aktive Einbindung der Mitarbeiter.