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Viel Sitzen mit wenig Bewegung und schlechter Ergonomie schadet unserem Bewegungsapparat, Stoffwechsel und Herz-Kreislauf.

Was macht das viele Sitzen mit uns?

Besser als in diesem TED-Video lässt es sich kaum zusammenfassen.

Muskel-Skelett-Probleme sorgen für die meisten Ausfalltage und verursachen unnötige Kosten.

DAK Gesundheitsreport 2020
21,2% - Muskel-Skelett-Erkrankungen
17,1% - Psyschische Erkrankungen
14,5% Atemwegserkrankungen
11,8% - Verletzungen
Viele weitere Erkrankungen lassen sich auf eine sitzende Tätigkeit zurückführen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen

u.a. Bluthochdruck

Psychische Erkrankungen

u.a. Depression

Stoffwechsel-Erkrankungen

u.a. Diabetes Typ 2

Krebs

u.a. Darm- & Lungenkrebs

Höheres Risiko durch Homeoffice:
2020 stiegen die Ausfalltage aufgrund Rückenleiden um 7%.
Krankenstands-Analyse der DAK
schlechte Ergonomie

u. a. aufgrund mangelnder ergonomischer Arbeitsmittel

weniger Bewegung

viele Fußwege (z. B. zur Arbeit) entfallen

verschlechternde Gewohnheiten

z.B. kurze Pausen, regelmäßiges Trinken

Gesundheitswissenschaftliche Einordnung


Worin liegt das Problem?

Menschen verbringen den größten Teil des Tages mit Sitzen. Beim Essen, zum Fernsehen auf der Couch, auf dem Weg in die Arbeit oder in der Arbeit selbst. Studien zeigen, dass Menschen meist 55 bis 75 Prozent des Tages im Sitzen verbringen, das entspricht etwa 9 bis 12 Stunden. Die gesundheitlichen Folgen können gravierend sein und reichen von Herz-Kreislauf- über Muskel-Skelett- hin zu psychischen Erkrankungen. Büroangestellte, welche in der Regel den Arbeitstag sitzend verbringen, befinden sich somit im Schnitt eher im oberen Bereich dieser Skala und sind besonders gefährdet.

Darum sollte das Sitzen regelmäßig unterbrochen werden

Durch das Sitzen fährt der Organismus runter, wodurch sich die Stoffwechselaktivitäten verringern. In Folge dessen können Organfunktionen, Herzfunktionen sowie die Aktivität des Immunsystems sinken. Erste Anzeichen dessen sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit, wodurch die Leistung sowie die Konzentration leiden. Der durch die geringe Muskelaktivität hervorgerufene schwache Stoffwechsel führt zu Fettablagerungen im Körper, was auf lange Sicht Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen kann. Das Risiko, an solchen zu erkranken, sei laut Experten bei exzessivem Sitzen um ca. 13% höher.  Bereits weniger als eine Stunde ununterbrochenes Sitzen könne zu einer Unterversorgung von Zellen führen. Bei ausgedehnteren Sitzzeiten wie im Büroalltag üblich entstehen bereits Insulinresistenzen, welche im schlimmsten Fall über lange Zeit auch zu Typ-2 Diabetes führen können. Das Risiko, daran zu erkranken, ist laut Studien hierbei sogar um 90% höher.

So entstehen Muskel-Skelett-Erkrankungen

Grundsätzlich benötigt jede Struktur im Körper Reize um sich aufzubauen, gleichzeitig werden Körperfunktionen, welche nicht verwendet werden abgebaut. Ein Beispiel sind Knochen, werden diese einer gewissen Belastung bzw. Druck nicht ausgesetzt, hat das negative Auswirkungen auf die Knochendichte. Eine unergonomische Sitzposition, welche meist durch eine unausgeglichene Haltung bedingt ist, wirkt sich besonders schwer auf den Körper aus, da es hierbei meist gleichzeitig zu Unter- sowie Überbelastungen von Körperregionen kommt. Durch das lange Sitzen und die erzeugten Verspannungen wird das Gewebe schlechter durchblutet und es kommen dort weniger Nährstoffe an. Spannung in den Muskeln vermindert deren Leistungsfähigkeit, ist dies der Fall, wird die stützende Wirkung der Muskeln verringert, wodurch Gelenke und bspw. die Wirbelsäule stärker belastet werden. Einseitiges Sitzen kann Bänder verkürzen und Muskulatur verhärten, wodurch oft Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen entstehen. Diese Effekte werden bei der Arbeit am Computer meist noch verstärkt, welche oftmals eine nach vorne geneigte Haltung erzeugt. Hierdurch zieht der Kopf die Wirbelsäule in eine noch stärkere Krümmung, was die Bandscheiben belastet und auf längere Zeit zu einer dauerhaften Fehlhaltung führen kann, welche den meisten als „Rundrücken“ bekannt ist.

Welche Rolle spielt Flüssigkeit bei der Gesundheit?

Neben Bewegung hat auch die Hydration Einfluss auf die Gesundheit. Faszien benötigen Bewegung und Wasser, um den Körper in Form zu halten und ihm seine Elastizität zu geben. Wenn man sich zu wenig bewegt oder zu wenig trinkt, verfilzen die Faszien, was zu Schmerzen führt und die Geschmeidigkeit mindert. Generell brauchen aber alle Strukturen im Körper Wasser, um zu funktionieren. Das Wasser und alle Nährstoffe gelangen über den Darm in den Blutkreislauf, von dort in die Arterien und dann über die Kapillare in die verschiedenen Körperregionen. Manche Körperteile werden direkt über die Kapillare versorgt, andere Körperteile wie Meniskus, Bandscheibe und Knorpel werden nicht durchblutet, sondern nehmen das Wasser und die Nährstoffe durch einen schwammartigen Versorgungsprozess vom umliegenden Gewebe auf. Dieser schwammartige Versorgungsprozess wird durch Bewegung ausgelöst, indem alte Stoffe durch Druck hinausgedrückt und neue Stoffe bei Entlastung eingesaugt werden.

Das sollten Sie wissen

Zu den körperlichen Beschwerden wirkt sich regelmäßiges und langes Sitzen oft auch auf das psychische Wohlbefinden aus, wenn dadurch Stressoren nicht wie üblich abgebaut werden. Experten gehen davon aus, dass Depressionen die Folge dessen sein können.

Forschungen haben ergeben, dass selbst ausgedehnter Freizeitsport die Risiken von langem Sitzen nicht vollständig kompensieren kann.

Wie kann ich meine Gesundheit bewahren?

Eine aufrechte und ausgeglichene Körperhaltung sorgt für Entlastung und damit für eine bessere Versorgung des Gewebes. Die Körperhaltung hat zudem einen Einfluss auf die innere Haltung, wer aufrecht sitzt, nimmt mehr Raum ein und hat dadurch ein positives und selbstbewusstes Auftreten. Wir empfehlen, das Sitzen so oft es geht zu unterbrechen. Eine Studie von Genevieve et al. zeigt, dass „selbst so minimale Aktivitäten wie Stehen statt Sitzen nachweislich zu einer erheblichen Steigerung des täglichen Gesamtenergieverbrauchs und der Widerstandsfähigkeit gegen Fettzunahme führen“. Am wichtigsten ist es jedoch, die Bewegungszeiten während der Arbeit zu erhöhen. Aktive Pausen und ausgleichende Übungen sind die beste Möglichkeit, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Sie sorgen dafür, dass Kreislauf sowie Durchblutung angeregt und wichtige Körperregionen mit Nährstoffen versorgt werden. Aktive Pausen müssen nicht lange, sollten dafür aber regelmäßig sein. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass das Risiko von Herz-Kreislauf- sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen bereits durch kleine aber aktive Pausen im Abstand von 40-60 Minuten gesenkt werden kann.

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