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Ergonomische Arbeitsplätze gestalten – so funktioniert es

Juni 4, 2025
Zu sehen ist eine Mitarbeiterin an einem ergonomischen Arbeitsplatz.

Inhaltsübersicht

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Was ist Ergonomie – und warum betrifft es jedes Unternehmen?

Ergonomie beschreibt die wissenschaftlich fundierte Gestaltung von Arbeitsbedingungen, die den Menschen – physisch und psychisch – in den Mittelpunkt stellt. Ziel ist es, Arbeitsplätze so einzurichten, dass Belastungen reduziert, Gesundheit erhalten und Produktivität gefördert wird.

Ein ergonomischer Arbeitsplatz passt sich dem Menschen an, nicht umgekehrt!

In der Praxis betrifft Ergonomie weit mehr als nur die Einstellung von Schreibtischhöhe oder Monitorabstand. Sie ist entscheidend in Büro, Lager, Produktion und Homeoffice – überall dort, wo wiederkehrende Bewegungen, einseitige Belastungen oder starre Körperhaltungen die Gesundheit langfristig gefährden können.

Warum ist Ergonomie am Arbeitsplatz so wichtig?

Gesundheit erhalten und Ausfallzeiten senken

Rückenschmerzen, Verspannungen im Nacken, Augenbeschwerden oder chronische Fehlhaltungen sind klassische Folgen nicht-ergonomischer Arbeitsplätze. Studien zeigen, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen in Deutschland die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeitstage sind. Unternehmen, die in ergonomische Arbeitsplatzgestaltung investieren, profitieren von weniger Krankheitsausfällen, geringerer Fluktuation und höherer Mitarbeitendenzufriedenheit.

Produktivität und Konzentration steigern

Ein gut eingerichteter Arbeitsplatz reduziert nicht nur gesundheitliche Beschwerden, sondern verbessert auch die Leistungsfähigkeit. Ein korrekt positionierter Bildschirm, eine ergonomische Maus oder ein rückengerechter Bürostuhl fördern die Konzentration – besonders bei langandauernder Bildschirmarbeit.


Rechtliche Grundlage: Mehr Ergonomie am Arbeitsplatz

In Deutschland sind Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, für ergonomisch sichere Arbeitsplätze zu sorgen. Die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen:

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
    • regelt die allgemeine Gestaltung von Arbeitsplätzen, inkl. Bildschirmarbeitsplätzen.
  • Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV)
    •  beschreibt Mindestanforderungen für Bildschirmarbeitsplätze (z. B. Abstände, Lichtverhältnisse).
  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
    • verpflichtet Arbeitgeber, Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen und ergonomische Maßnahmen daraus abzuleiten.

Arbeit am Schreibtisch / im Büro: Was ist zu beachten?

Die wichtigsten Elemente einer ergonomischen Büroarbeitsplatzgestaltung

Schreibtisch & Tischhöhe
Die Tischplatte sollte so hoch sein, dass Unterarme und Oberarme im Winkel von mindestens 90 Grad aufliegen können. Die Tischhöhe lässt sich idealerweise individuell anpassen – es lohnt sich zudem in einen elektrischen, höhenverstellbaren Schreibtisch zu investieren.

Zu sehen ist eine Mitarbeiterin an einem Schreibtisch. Der Fokus liegt auf der Armhaltung, die im 90 Grad Winkel ergonomisch korrekt ist.

Bürostuhl & Rückenlehne
Der Bürostuhl sollte mehrfach verstellbar sein – in Sitzhöhe, Rückenlehne, Nackenlehne und Armlehnen. Die Rückenlehne muss den Lendenbereich stützen und dynamisches Sitzen ermöglichen.

Zu sehen ist eine Mitarbeiterin an einem Schreibtisch. Der Fokus liegt auf der Rückenlehne des Bürostuhls. Dieser soll so eingestellt sein, dass die Lende perfekt unterstützt wird.

Monitor & Entfernung zum Auge
Der Bildschirm sollte etwa eine Armlänge entfernt stehen, die Oberkante leicht unterhalb der Augenhöhe. Der Blick sollte leicht nach unten fallen. Eine zweite Monitorhöhe oder Halterung hilft bei mehreren Bildschirmen.

Zu sehen ist eine Mitarbeiterin am Schreibtisch, die auf einen externen Bildschirm schaut. Dieser Bildschirm soll eine Armlänge von den Augen entfernt sein und so stehen, dass der gerade Blickwinkel auf den oberen Teil des Bildschirms gerichtet ist.

Tastatur und Maus
Die Tastatur liegt flach und nicht zu weit vorne – das schont Handgelenke und Schultern. Die Maus sollte gut in der Hand liegen und direkt neben der Tastatur positioniert sein, um einseitige Belastungen zu vermeiden.

Zu sehen ist ein Schreibtisch mit Maus und Tastatur. Diese liegen flach und nicht weit von der Tischkante entfernt.

Bein- und Fußraum
Die Füße stehen idealerweise flach auf dem Boden oder auf einer Fußstütze. Die Oberschenkel liegen waagrecht oder leicht abfallend – für optimale Durchblutung.

Zu sehen ist eine Mitarbeiterin an einem Schreibtisch. Im Fokus stehen die Beine. Die Füße stehen flach auf dem Boden und die Oberschenkel fallen leicht nach vorne ab.

Umgebungsgeräusche, Licht, Klima
Lärm, schlechte Beleuchtung oder schlechte Luftqualität führen zu Stress und Erschöpfung. Gute Ergonomie berücksichtigt daher auch Akustik, Lüftung und blendfreies Licht. Der Raum sollte weder zu dunkel, noch zu hell sein. Natürliches Tageslicht sowie Zimmerpflanzen sorgen für mehr Gesundheit im Büro.

Zu sehen ist eine Mitarbeiterin die neben dem Schreibtisch steht und die Arme ausstreckt. Um sie herum sind Icons für Lärm, Licht, Feuchtigkeit und Temperatur angeordnet.

Ergonomisches Verhalten im Büro: Bewegung ist Pflicht

Auch der beste ergonomische Arbeitsplatz ersetzt nicht die regelmäßige Bewegung. Dauerhaftes Sitzen – auch korrektes – ist auf Dauer eine Belastung. Deshalb gilt:

  • alle 30 Minuten kurz aufstehen oder dehnen
  • mindestens 1–2 aktive Pausen täglich einlegen
  • kleine Übungen (Stretching, Mobilisation) einbauen

💡 Digitale Angebote wie Isa von Deep Care integrieren solche Bewegungsimpulse in den Arbeitsalltag – auch im Homeoffice. ISA bietet einfache Übungen zur Nacken- und Rückenkräftigung, Dehnung und Entspannung direkt am Arbeitsplatz.


Ergonomie in Produktion, Lager & körperlicher Arbeit

Nicht nur im Büro, sondern auch in Lager, Werkstatt und Industrie ist Ergonomie entscheidend. Die Herausforderungen sind hier andere – oft geht es um Heben und Tragen, Körperzwangshaltungen, Vibrationseinwirkungen oder monotone manuelle Tätigkeiten.

Beispiele für ergonomische Maßnahmen:

  • höhenverstellbare Werkbänke
  • rückengerechte Hebe- und Tragehilfen
  • Hebehilfen und Flurfördermittel bei schweren Lasten
  • Drehbare Greifhilfen zur Vermeidung einseitiger Belastung
  • angepasste Greifräume und Arbeitsbereiche
  • Anti-Ermüdungsmatten bei stehender Arbeit
  • ergonomische Werkzeuge und Handschuhe
  • angemessenes Raumklima
  • Arbeitsmittel bereitstellen, die den Körper entlasten und Risiken minimieren
Zu sehen ist ein Lagermitarbeiter der gerade ein Paket trägt. Zur Unterstützung der ergonomischen Haltung trägt er einen Rückengurt.

Gefährdungen erkennen

Das Arbeitsschutzgesetz schreibt auch hier die Gefährdungsbeurteilung vor – speziell zu körperlichen Belastungen. Muskel-Skelett-Beschwerden entstehen oft schleichend durch:

  • Überkopfarbeiten
  • dauerhafte Beugung oder Verdrehung
  • langes Stehen ohne Bewegung
  • das Heben von Lasten über 20 kg ohne Hilfsmittel

Regelmäßige Schulungen, Arbeitsplatzanalysen und flexible Pausenstrukturen sind hier essenziell.

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung im Homeoffice

Im Homeoffice gelten dieselben ergonomischen Anforderungen – aber die Umsetzung ist oft schwieriger. Viele arbeiten am Küchentisch oder mit dem Laptop auf der Couch. Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden aktiv unterstützen – z. B. durch:

  • Zuschüsse für ergonomische Stühle oder Tische
  • Leitfäden zur ergonomischen Einrichtung zu Hause
  • digitale Bewegungsimpulse und Ergonomie-Coachings (z. B. Isa)

Checklisten zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung

Ergonomie-Checkliste fürs Büro

  • Tischhöhe individuell einstellbar?
  • Stuhl mit verstellbarer Lehne, Höhe, Armstützen?
  • Monitor korrekt positioniert (Augenhöhe, Abstand)?
  • Tastatur und Maus im Greifbereich, Handgelenk neutral?
  • Fußstütze vorhanden (falls nötig)?
  • Gute Lichtverhältnisse (blendfrei, ausreichend)?
  • Regelmäßige Pausen & Bewegungsangebote?

Ergonomie-Checkliste für Produktion & Lager

  • Lastenreduzierung durch Hilfsmittel?
  • Arbeiten in neutraler Körperhaltung möglich?
  • Hebe- und Tragevorgänge ergonomisch gestaltet?
  • Steharbeit durch Matten oder Sitzgelegenheiten ergänzt?
  • Vermeidung von Vibrationseinwirkungen?
  • Schulungen zu rückengerechtem Arbeiten durchgeführt?
  • Ausreichende Erholungspausen möglich?

Fazit: Ergonomischer Arbeitsplatz als Erfolgsfaktor

Ergonomie am Arbeitsplatz ist kein Luxus – sie ist Voraussetzung für langfristige Gesundheit, Motivation und Produktivität. Unternehmen, die ergonomische Prinzipien ernst nehmen und aktiv umsetzen – sei es im Büro oder im Lager – schaffen nicht nur sichere Arbeitsplätze, sondern stärken ihr Employer Branding und senken langfristig Kosten durch Krankheitsausfälle. Die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung sollte integraler Bestandteil jedes Betrieblichen Gesundheitsmanagements sein – praxisnah, gesetzeskonform und mit echter Wirkung.

Simon Fiechtner, Autor

Simon Fiechtner
Ich bin Simon, Co-Founder von Deep Care und ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit den Themen Gesundheit und künstliche Intelligenz. Nach mehrjähriger Erfahrung im HR-Bereich sowie im Business Development eines großen Konzerns, entschied ich mich dafür, gemeinsam mit Kollegen und Freunden diese Leidenschaft zu einem Start Up zu formen.

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Leitfaden "Mentale Gesundheit von Mitarbeitenden" herunterladen:

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Checkliste: Aktive Pausen herunterladen:

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DeepDive BGM - Pulse Check herunterladen:

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